In den Vorkriergsjahren zeichneten sich die Kolchosen uns Sovchosen durch Viehzucht aus. Die meisten Kolchosen besaßen 2 bis 3 Farmen mit einem bedeutenden Viehbestand aber viele Bezirke empfanden Schwierigkeiten mit dem Viehfutter. Um die Viehzuchtfutterbasis zu stärken, schlugen die Kolchosen der Republik einen Weg ein bei welchem die Torfmoore massenweise melioriert wurden um die Torfmoore als Plätze für die Saat von Landwirtschaftskulturen zu verwenden. Nach der Trockenlegung der Sümpfe muss die Erde gepflügt werden, wozu ein Rigolpflug notwendig ist. Seine Besonderheit im Vergleich zu den konventionellen Pflügen besteht darin, daß dieser Pflug auf eine Tiefe von 30 bis 35 cm pflügen soll und dabei eine volle Umdrehung der Bodenschicht mit 180° gewährleisten soll.
Der Rigolpflug muss robuster sein und für besonders schwere Arbeitsbedingungen auf dem Moor, wo beim Pflügen öfters verdeckte Baumstümpfe, begrabener Wald und andere Pflanzenwurzel anzutreffen sind, ausgelegt sein. So wurde im Jahr 1947 von dem Konstrukteur Konstantin Dmitrievitsch Fomitschev der Pflug 2ПФ-55 geschaffen, welcher während der Prüfungen im gleichen Jahr gute Ergebnisse zeigte. Der Pflug war für den Betrieb mit den Traktoren einheimischer Produktion vom Typ НАТИ und KД-35 ausgelegt. Entsprechend der Entscheidung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei (Belarus) hatte das Minsker Traktorenwerk bis zum Frühling des Jahres 1948 150 derartiger Pflüge zu montieren. Auf diese Weise wurde der Rigolpflug zur ersten Produktion des sich wieder aufbauenden Traktorenwerkes. Am 24. März 1948 begann in der Reparatur - und Maschinenbauwerkhalle die Herstellung des Doppelscharpfluges vom Typ 2ПФ-55. Insgesamt wurden 292 Rigolpflüge produziert und geliefert.
In den ersten Nachkriegsjahren wurde dem Minsker Traktorenwerk der landwirtschaftliche Gleiskettentraktor vom Typ Kirovez KД-35 als Produktionsobjekt bestimmt. Er wurde in dem Traktorenwerk der Stadt Lipezk und in dem allrussischen wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Autos und Traktoren NITI entwickelt. Der Traktor vom Typ KД-35 war für die Ausführung allgemeiner Arbeiten mit Anhängemaschinen und Anhängewerkzeugen (Pflügen, Tellereggen, anderen Eggen, Sämaschinen) bestimmt. Für die Verwendung von Garbenbindern, Mähmaschinen, antriebslosen Kombinen, sowie zur Nutzung der Antriebe von stationären Maschinen war der Traktor mit einer hinteren Abtriebswelle und einer Antriebsscheibe ausgerüstet.
Jedoch sollte die Produktion von Anwurfsmotoren erst beherrscht werden, was keine leichte Aufgabe war. Um sie zu erfüllen war es notwendig bis zu 700 verschiedene Vorgänge auf Werkbänken und Anlagen auszuführen. Zum 31. Jahrestag der Oktoberrevolution wurde der erste Motor vom Typ ПД-10 montiert.
Mit jedem Tag gewann das Werk an Kapazität. Im Jahr 1949 wurden bereits 5 008 Anwurfsmotoren hergestellt und im Jahr 1950 stieg diese Zahl bis auf 23 107 Motoren. Gleichzeitig wurde an der Entwicklung eines Dieselmotors, zwecks seiner Produktion gearbeitet.
Im Jahr 1950 wurden das Preßwerk, die Maschinenbau- und Reparaturwerkhalle, sowie die Gießerei- und Reparaturwerkhalle instandgesetzt, die Eisengießerei wurde zur Montage freigegeben. Auf den Flächen der Werkhalle für Einspritzgeräte wurde zeitweilig die Traktormontagewerkhalle eingerichtet. In dem gleichen Jahr hatte die Belegschaft des Werkes alle Arbeiten die mit der Beherrschung und der Vorbereitung der Produktion von Traktoren und Dieselmotoren verbunden waren zu beenden. Es sollten alle Produktionsgebäude in Betrieb genommen werden, 16 000 m² Wohnfläche, das Gebäude der Fachschule und die Schule im Bezirk Slepjanka sollten gebaut werden, die unterirdischen Verbindungen unter der Produktionsfläche, sowie die Wasserleitung und die Kanalisation in der Wohnsiedlung sollten endgültig verlegt werden, die Straßenbahnlinie sollte zu Ende gebaut werden, neue Straßen und Gehwege sollten verlegt werden.
Der Tag des 4. Novembers 1950 ist in der Arbeitsheldentatenchronik der belarussischen Traktorenbauer als Tag der serienmäßigen Produktion von Traktoren des Typs KД-35 vermerkt.
Das Erstlingswerk der Minsker Traktorenbauer hatte einen großen und verdienten Erfolg bei den Feldarbeitern. Die Traktoren vom Typ KД-35 waren mit einem Vierzylinderdieselmotor mit einer Leistung von 37 PS ausgerüstet, wobei der Motor durch eine bedeutende Wirtschaftlichkeit gekennzeichnet war. So verbrauchte ein derartiger Motor bei durchschnittlichen Bedingungen auf einen gepflügten Hektar Land 13 kg Treibstoff. Der Treibstofftank fasste ein Volumen an Treibstoff welches für 10 Stunden ununterbrochene Arbeit ausreichte. Die Prototypen dieser Maschine pflügten bis zu 6 Hektar Land im Laufe von 10 Stunden.
Der Traktor wurde vom Werk bis zum August 1951, also nur kurze Zeit produziert. In dieser Zeit verließen 406 Maschinen das Fließband des Werkes. Dabei wurde die Herstellung von Diesel - und Anwurfsmotoren für den Traktor KД-35 nicht eingestellt. Sie wurden an das Traktorenwerk in der Stadt Lipezk geliefert. Später wurde dieser Motor in dem Mehrzweckradhackschlepper, an dem die Konstrukteure des Werkes bereits seit dem Jahr 1948 arbeiteten, verwendet.
Im Mai 1948 ging im Werk ein Projekt mit technischen Anforderungen des Landwirtschaftsministeriums der UDSSR zwecks Produktion eines Traktors ein. Entsprechend der Anordnung des Ministers der Auto- und Traktorenindustrie der UDSSR vom 31. Mai 1948 Nr. 140, wurde das Konstruktionsbüro des Werkes beauftragt einen Mehrzweckradtraktor mit einem Dieselmotor mit einer Leistung von 37 PS zu entwerfen. Erstmals wurde im Land ein Traktor mit Hydroanbausystem gebaut, das es erlaubte ohne Anhänger auszukommen.
Im Oktober 1948 wurde das technische Entwurfsprojekt des Traktors (in zwei Modifikationen) von der Abteilung des Chefkonstrukteurs zu Ende gebracht. Der Mehrzweckradtraktor vom Typ Belarus war für den Betrieb unter Verwendung von landwirtschaftlichen Anbaumaschinen, aufsattelbaren Maschinen und Anhängemaschinen bestimmt. Die Ausführung des Traktors besaß zwei Modifikationen: der Traktor vom Typ MTЗ-2 zur Zwischenreihenbearbeitung von kurzhalmigen Kulturen mit einer übereinstimmenden Spur der Vorder- und Hinterräder und der Traktor vom Typ MTЗ-2 zur Bearbeitung von langhalmigen Kulturen bei nahegelegenen Vorderrädern. Der Betrieb des Traktors war auf Rädern zweier Typen vorgesehen: auf Niederdruckgummireifen und auf Rädern mit einer starren Stahlfelge mit Greifern. Der Traktor besaß einen unabhängigen Abtriebswellenantrieb und ein Hydrauliksystem zum Anheben von Anbaugeräten und war dazu mit einer abnehmbaren und einstellbaren Anhängevorrichtung ausgestattet.
Der 18. Juli 1949 wurde zu einem bedeutsamen Tag für alle Mitarbeiter des Traktorenwerks. An diesem Tag rollte vom Hof der Versuchswerkhalle der erste belarussische Radtraktor in Werksausführung. Das Versuchsmuster des Radtraktors wurde später zur Grundlage bei dem Bau der serienmäßigen Maschine vom Typ MTЗ-2.
Im Jahr 1949 wurden 7 Versuchsmuster hergestellt, welche Dauerbetriebsprüfungen unterzogen wurden.
Ein historisches Datum für die Belegschaft des Werkes wurde das Jahr 1953, als am 14. Oktober auf dem Hauptfließband des Werkes die Montage der von den Werkskonstrukteuren entwickelten Traktoren vom Typ MTЗ-1 und MTЗ-2 zu Ende ging. Diese Maschinen bestimmten die ganze weitere Spezialisierung des Werkes, die in der Produktion von beradeten Mehrzweckhackschleppern bestand.
Im Frühling des Jahres 1951 erhielt die Belegschaft des Minsker Traktorenwerkes eine äußerst wichtige Regierungsaufgabe, die darin bestand mit der Produktion von Forsttraktoren die von der Holzbeschaffungsbranche dringend benötigt wurden, anzufangen.
Der Generatorgastraktor vom Typ KT-12 ist eine spezielle Raupenmaschine, die zum Holzrücken bestimmt ist. Dieser Traktor erschien in der UDSSR in den ersten Nachkriegsjahren. Zu der Zeit gab es in der Welt keine vergleichbaren Maschinen. Früher wurde das Holzschleifen mit Fuhrwerken (Pferden) sowie mit manuellen oder mechanischen Hebewinden vollzogen. Der Traktor KT-12 wurde von den Konstrukteuren des Kirovwerkes in Leningrad in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern der Leningrader waldtechnischen Akademie geschaffen. Der Traktor vom Typ KT-12 wurde von dem Kirovwerk bis zum Jahr 1951 produziert. Jetzt sollte mit seiner Produktion in dem Minsker Traktorenwerk angefangen werden. Zur Klärung aller organisatorischen Angelegenheiten wurden nur drei Monate zur Verfügung gestellt. So war das Minsker Traktorenwerk gezwungen in seiner kurzen Geschichte den zweiten (nach dem Modell KД-35) Traktor zu produzieren der dazu auch nicht zu den Ausführungen des Werkes gehörte.
Am 15 August 1951 verließ die erste Partie von Forsttraktoren des Typs KT-12 das Hauptfließband der Traktormontagewerkhalle. Im Laufe seiner Herstellung wurde der Traktor modernisiert mit dem Ziel seine Betriebseigenschaften zu steigern. In einer kurzen Zeit steigerten die Werkskonstrukteure durch Veränderung einer Reihe von Baugruppen und Teilen die Traktorenarbeitsgarantiefrist auf das Anderthalbfache.
Anfang der 50 Jahre stellte das Ministerium der Forstwirtschaft fest, daß der Traktor vom Typ KT-12A mit seiner Gasgeneratoranlage den angestiegenen Anforderungen nicht mehr entspricht. In Anbetracht der Mängel vom Traktor, entschied das Ministerium sich von der Maschine ganz loszusagen und stellte dabei die Aufgabe anstatt von dem veralteten Traktor einen neuen, sichereren Forsttraktor mit einer Leistung von 60 PS zu bauen.
Nach einer Situationsanalyse gaben die Konstrukteure und die Leitung des Minsker Traktorenwerkes die Zweckmäßigkeit des Baues von einem leistungsfähigeren Forsttraktors zu, äußerten aber gleichzeitig die Meinung die darin bestand, daß der Bau einer leistungsfähigen Traktorenklasse für alle Zonen und alle Holzbeschaffungsarbeiten unwirtschaftlich ist. Es war notwendig einen Forsttraktor mit mittlerer Leistungsfähigkeit zu entwickeln, der auf der Basis des Traktors KT-12A gebaut werden konnte, wobei das neue Modell mit einem Dieselmotor des Radtraktors Belarus ausgerüstet würde.
Im Jahr 1954 wurde die Ausführung eines solchen Traktors erarbeitet und er bekam die Typenbezeichnung TДT-40. Der Traktor war für den Abtransport von Baumschaften unmittelbar vom Fällort bestimmt. Außer dem Holzrücken war der Traktor beim Baumfällen und bei verschiedenen Transportarbeiten unter Bedingungen der Wegelosigkeit unersetzbar. Entsprechend den Ergebnissen der Betriebserprobung im Jahr 1955, stellte der zwischenbehördliche Ausschuß fest, daß der Traktor vom Typ TДT-40 für das Forstindustrieministerium der UDSSR von großen Nutzen ist, und daß es zweckmäßig wäre in kurzer Zeit seine Produktion zu organisieren. Entsprechend der Entscheidung des Ministeriums für Traktorenmaschinenbau und landwirtschaftlichen Maschinenbau der UDSSR wurde ab Mai 1956 in dem Minsker Traktorenwerk mit der Serienproduktion von Dieseltraktoren des Types TДT-40 angefangen. Bis Ende des Jahres erreichte die Anzahl derartiger Traktoren 3 430 Stück. In dem gleichen Jahr wurden die Konstrukteurarbeiten an dem Dieselmotor vom Typ Д-50 für den zukünftigen Traktor beendet und es wurden die ersten Versuchsmotoren dieser Art hergestellt. Der neue Motor überstieg die Leistung seines Vorgängers um 10 PS, er war dabei kleiner in seinen Abmessungen und 350 kg leichter.
Für die Arbeit in den Wäldern, des Urals und des Fernen Ostens wurden leistungsfähigere Forsttraktoren benötigt als es die Maschine TДT-40 war. Das Ministerium der Auto- und Traktorenindustrie beauftragte entsprechend den technischen Anforderungen des Ministeriums für Forstindustrie der UDSSR die Konstrukteuere des Minsker Traktorenwerks in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Kraftfahrzeuge und Traktoren (NATI) mit dem Projekt eines derartigen Traktors. Ursprünglich wurde der Traktor als ТДТ-54 bezeichnet. Um die Produktivität der Maschine zu steigern, wurde sie mit einem Dieselmotor vom Typ Д-54 und einer Leistung von 54 PS ausgerüstet. Dieser Dieselmotor gehörte zum Traktor des Types ТДТ-54, welcher in dem Traktorenwerk der Stadt Charkov produziert wurde.
Nachdem der Forsttraktor des Types ТДТ-54 den Segen des Staatsausschußes hinsichtlich seiner Serienproduktion erhielt, wurde jede einzelne Baugruppe der Maschine detailliert analysiert. Als Ergebnis wurde die Entscheidung getroffen die meisten Baugruppen des Traktors zu modernisieren. Außerdem wurde der Dieselmotor bis auf eine Leistung von 60 PS frisiert und folglich erhielt der Traktor eine neue Bezeichnung, die ТДT-60 hieß. Vier seiner Versuchsmuster bestanden im Jahr 1956 im Forstbetrieb Wachtansk im Gebiet Gorkij alle staatlichen Kontrollprüfungen unter Betriebsbedingungen.
Die gleichzeitige Produktion von zwei vollkommen ihrer Konstruktion und Bestimmung nach verschiedenen Traktoren der Typen MTЗ-2 und TДT-40 brachte das Werk in eine komplizierte Lage. Das Traktorenwerk hatte keine Möglichkeit gleichzeitig zwei Produktionen zu entwickeln: die Herstellung des Traktors vom Typ MTЗ-2 der dringend von der Landwirtschaft gebraucht wurde und die Herstellung des Traktors des Types TДT-40 an dem das Ministerium für Forstindustrie der UDSSR interessiert war.
Die technischen und wirtschaftlichen Berechnungen haben gezeigt, daß das Minsker Traktorenwerk sich auf der Produktion von Merzweckradhackschlepper für die Landwirtschaft spezialisieren sollte.
Die Leitung des Werkes schlug dem Ministerium vor die Produktion des Traktors TДT-40 in dem Minsker Traktorenwerk einzustellen, wobei die Produktion an das Werk in Karelien gehen sollte. Weiter wurde vorgeschlagen das entwickelte Modell des Traktors ТДТ-60 an das Altajsker Traktorenwerk zu übergeben. Durch den Beschluß der Regierung der UDSSR vom 30. Januar 1956 wurde dem Ministerium für Traktoren- und Landmaschinenbau zwecks Herstellung der Traktoren vom Typ TДT-40 das Onezskajer Maschinenbauwerk in der Stadt Petrozavodsk übergeben. Zuvor befand sich dieses Werk in dem Zuständigkeitsbereich des Ministeriums der Forstindustrie der UDSSR. Im Jahr 1957 wurde ohne Einstellung der Produktion des Traktors TДT-40 im Minsker Traktorenwerk, mit der Herstellung dieses Traktors im Onezskajer Traktorenwerk begonnen. Insgesamt produzierte das Minsker Traktorenwerk bis zum Jahr 1958 12 977 Traktoren vom Typ TДT-40. Im Jahr 1957 ging der Traktor TДT-60 in dem Altajsker Traktorenwerk in Serie. An dieser Stelle ging die Geschichte der Forsttraktoren, die im Laufe von 7 Jahren im Minsker Traktorenwerk parallel zu den Radtraktoren produziert wurden, zu Ende.
Die Zeit verging und damit stiegen auch die Anforderungen an den produzierten Traktor vom Typ MTЗ-2. Die Maschine hatte eine geringe Transportgeschwindigkeit (13 km/h) und eine unzureichende Anzahl von Gängen. Der Traktor fing an hinsichtlich der Kennwerte seiner Treibstoffwirtschaftlichkeit und seiner Materialintensität zurückzubleiben. Es wurde notwendig die Sicherheit und die Betriebslebensdauer der Maschine zu steigern. Nach einer Auswertung der während des Betriebes der Traktoren vom Typ MTЗ-2 gesammelten Erfahrungen und in Anbetracht des Zustandes und Niveaus vom Traktorenbau, führten die Konstrukteure des Werkes in der Zeit von 1955 bis 1956 Arbeiten bezüglich einer grundlegenden Modernisierung der Maschine durch. Dies erlaubte nicht nur die bestehenden Mängel zu beseitigen, sondern auch den Anwendungsbereich der Maschine zu erweitern und die technischen und wirtschaftlichen Kennwerte zu verbessern.
So erschienen die neuen Modelle des Traktors Belarus: der Traktor vom Typ MTЗ-5 (Modell des Jahres 1956), sowie die Traktoren MTЗ-5M und MTЗ-5Л (Modelle aus dem Jahr 1957).
Der Traktor vom Typ MTЗ-5 besaß bei bedeutender Universalität einen unabhängigen Antrieb der Abtriebswelle, einen leistungsfähigeren und ökonomischeren Motor, sowie ein hydraulisches Anbausystem mit abgesetzten Zylindern.
Im Jahr 1958 wurde die Ausführung des geländegängigen Traktors mit vier Antriebsrädern vom Typ MTЗ-7 nachgearbeitet, seine Prototypen wurden hergestellt, die ersten Prüfungen wurden durchgeführt und die Zeichnungen wurden zwecks Produktionsvorbereitung ausgehändigt. Die erste Ausführung des Traktors wurde unter Verwendung der Antriebsvorderackse vom Militärgeländefahrzeug vom Typ ГАЗ-67 entwickelt, sie besaß keine einstellbare Spurbreite vorn und konnte deswegen keinerlei Hackarbeiten ausführen. Wegen unzureichender Festigkeit der Achse vom Fahrzeug ГАЗ-67, bestand der Traktor die Prüfungen nicht. Das Problem wurde gelöst nachdem auf dem Traktor die Antriebswelle des Fahrzeuges vom Typ GAZ-63 montiert wurde. Die Produktion von Kabinen für die Traktoren vom Typ Belarus wurde gestartet. Die Ausführung der abnehmbaren Kabine erlaubte es sie in komplett geschlossenem Zustand und als Plane zu verwenden. Nach der Einführung einer derartigen Kabine wurden die Arbeitsbedingungen des Traktoristen bedeutend verbessert.
Im Jahr 1959 wurde nach Durchführung von Konstrukteurnacharbeiten die Produktion der Traktoren vom Typ MTЗ-5ЛС und MTЗ-5МС gestartet. Der Buchstabe S in der Traktorenbezeichnung bedeutete “schnellaufend”. Durch eine Steigerung der Umdrehungszahl bis auf einen Wert vom 1600 U/min (anstatt von 1500 U/min), wurde die Motorenleistung bis auf 48 PS (anstatt von 45 PS) gesteigert.
Die Arbeitsgeschwindikeitsbereiche wurden in den Grenzen von 5 bis 10 km/h festgelegt. Die Anzahl der Arbeitsgänge im Getriebe wurde von vier bis auf fünf gesteigert. Im übrigen bestanden keine grundlegenden Unterschiede zu den Traktoren von den Typen MTЗ-5Л und MTЗ-5M. Die Produktion der schnellaufenden Maschinen begann im Jahr 1959.
Im Jahr 1959 gingen die Traktoren der Typen MTЗ-7M, MTЗ-7MС und MTЗ-7ЛС in Serie. Die Produktion dauerte allerdings nicht lange an, weil das Hauptziel darin bestand mehr Informationen darüber zu erhalten, wie gut Traktoren mit vier Antriebsrädern bei ihrem Betrieb unter verschiedenen Klima- und Bodenbedingungen sind. Im gleichen Jahr wurden von dem Werk 169 Traktoren produziert und im Jahr 1960 waren es 1277 Maschinen.
Insgesamt wurden 279 Traktoren vom Typ MTЗ-7 hergestellt. Seine Produktion wurde im Jahr 1961 eingestellt.
Bis zum Jahr 1959 besaß das Minsker Traktorenwerk Kapazitäten die für die Produktion von nur 18000 Radtraktoren vom Typ MTЗ-2, von 6000 Gleiskettenforsttraktoren vom Typ TДT-40 und von 40000 Motoren der Marke Д-40 ausreichten.
Die Traktoren der Typen MTЗ-5, MTЗ-5M und MTЗ-5Л wurden noch serienmäßig produziert, die Arbeiten hinsichtlich ihrer Modernisierung waren noch in vollem Gange und dabei wurde von den Konstrukteuren im Jahr 1956 ein neuer Dieselmotor für den zukünftigen Traktor vom Typ MTЗ-50 zum größten Teil projektiert. Nicht nur das Werk war an dem Bau des neuen und aussichtsreichen Traktors interessiert, großes Interesse war auch im ganzen Land zu vermerken. Das technische Projekt des Traktors wurde im Jahr 1957 fertiggebracht und von dem leitenden wissenschaftlichen Institut für Auto- und Traktorenbau gebilligt.
Im Jahr 1958 wurden von der Versuchswerkhalle mehrere Prototypen des Traktors hergestellt. Entsprechend den Prüfungsergebnissen empfahl der wissenschaftlich-technische Rat der Unionsvereinigung Sojuzselchoztechnika die serienmäßige Produktion des Mehrzweckradhackschleppers der Klasse 1,4, Typ Belarus MTЗ-50. Der Traktor vom Typ MTЗ-50 war mit einem 55 PS starken Dieselmotor ausgerüstet, wobei das Gewicht der Maschine mehr als um 400 kg reduziert wurde. In der Transmission des Traktors wurde ein Getriebe mit 9 Gängen montiert, welches Geschwindigkeiten im Bereich von 1,65 bis 25 km/h erlaubte.
Im Jahr 1959 wurde entsprechend den Ergebnissen der staatlichen Prüfungen die Ausführung des Traktors MTЗ-50 nachgearbeitet, die notwendigen Unterlagen wurden fertiggestellt und zur Produktionsvorbereitung übergeben. Auf der Basis des Traktors vom Typ MTЗ-50 wurde seine Modifikation, der geländegängige Traktor mit vier Antriebsrädern vom Typ MTЗ-52 entwickelt.Dank der geringeren Verluste beim Gleitschlupf war die Treibstoffwirtschaftlichkeit des Traktors MTЗ-52 bei allen Arbeitsgrenzwerten höher als beim Traktor vom Typ MTЗ-50.
Am 14. November 1959 veröffentlichte der Ministerrat der UDSSR den Erlass “Zur Organisation einer Spezialproduktion von Radtraktoren, Motorrädern und zu ihnen gehörenden Motoren in den Unternehmen der BSSR”. Eine Position des Dokuments stellte folgendes fest:
2. Der Ministerrat der BSSR wird beauftragt:
в) Eine Produktion der Traktoren vom Typ Belarus MTЗ-50 ab dem Jahr 1961 und der Traktoren vom Typ MTЗ-52 ab dem Jahr 1962 zu starten. Im Jahr 1965 sollte die Produktion von Traktoren der genannten Marken bis auf eine Zahl von 75000 Stück pro Jahr gebracht werden.
Der Volkswirtschaftsrat der BSSR beschloß durch seine Entscheidung vom 19. Dezember 1961 folgendes:
3. Zwecks einer ununterbrochenen Umstellung auf ein neues Traktormodell sollte eine etappenweise Einführung des Traktors vom Typ MTЗ vorgesehen werden. Um dieses Ziel zu erreichen sollte für die Jahre 1961 und 1962 die Produktion des Traktorübergangsmodells vom Typ MTЗ-50 ПЛ auf dem Fahrgestell des Traktors MTЗ-50 mit dem serienmäßigen Motor Д-48 ПЛ bis auf eine Leistung von 50 PS frisiert, gebilligt werden. Mit der Produktion des Traktors vom Typ MTЗ-50 mit einem Motor der Marke Д-50 sollte ab dem IV. Quartal 1962 angefangen werden.
Das Jahr 1960. Das Werk befand sich im Rekonstruktionsstadium. In den Werkhallen wurden neue Anlagen montiert, die veralteten Anlagen wurden ersetzt. Die Ausführung des Traktors MTЗ-50 wurde nachgearbeitet, die notwendigen Unterlagen wurden fertiggestellt und zur Produktionsvorbereitung übergeben. Auf der Basis des Traktors vom Typ MTЗ-50 wurde durch die Konstrukteuere des Werkes seine Modifikation, der geländegängige Traktor mit vier Antriebsrädern vom Typ MTЗ-52 entwickelt. Diese Maschine ergänzte das Basismodell, erweiterte seine Anwendungsbereiche bei Landwirtschafts- und Transportarbeiten, besonders unter Bedingungen erhöhter Bodenfeuchtigkeit.
Am 26. Mai 1960 erscheint der Erlass des ZK der KPDSU und des Ministerrates der UDSSR Nr. 563 bezüglich des Baues des spezialisierten Minsker Motorenwerks. Im Projekt war die Herstellung von 120 000 Motoren vom Typ Д-50 und der zugehörigen Ersatzteile vorgesehen um die Familie der Allzweckhacktraktoren damit auszurüsten. So begann im Jahr 1960 auf der freien Fläche neben dem Minsker Traktorenwerk der Bau des neuen Motorenwerkes.
Das Jahr 1960. Die Durcharbeitung der Ausführung eines Traktors mit einem Halbkettenfahrwerk ist im Gange. Im Schreiben des Landwirtschaftsministeriums der UDSSR wurde folgendes mitgeteilt: “… durch die prüfenden Personen wurde festgestellt, daß der Einsatz eines Gummi-Metall-Halbkettenfahrwerkes die Kennwerte hinsichtlich der Zugkraft und des Anhängevermögens, sowie die wirtschaftlichen Parameter des Traktors vom Typ Belarus bei Arbeiten auf feuchten und lockeren Böden bedeutend steigert, eine Produktivitätssteigerung, sowie eine Reduzierung der Spurrinne und der Bodenverdichtung gewährleistet was sich besonders vorteilhaft bei der Durchführung von Saatarbeiten und Vorbereitungsarbeiten auswirkt. Das Halbkettenfahrwerk wurde an die Wirtschaften entsprechend separaten Bestellungen geliefert.
Im Jahr 1963 wurde die Erarbeitung der Ausführung des Baumwollanbautraktors vom Typ MTЗ-50Х beendet und die ersten Versuchsmodelle wurden produziert. Der Traktor war für den Anbau und die Lese von Baumwolle in einem Vierreihenmaschinensystem mit Zwischenreihen von 90 cm bestimmt. Der Traktor vom Typ MTЗ-50Х unterschied sich durch die Konstruktion der Vorderachse und das Vorhandensein von nur einem Leitrad grundlegend von dem Traktor des Types MTЗ-50. Die Baugruppe des Endgetriebes mit zusätzlichen Drehzahlminderern wurde ebenfalls verändert. Alle notwendigen Traktorprüfungen wurden im Jahr 1966 abgeschloßen und die Werkdienste fingen an die serienmäßige Produktion der Maschine vorzubereiten. Der Traktor vom Typ MTЗ-50Х wurde ab 1969 bis 1977, also im Laufe von acht Jahren hergestellt. Weiter wurde die Produktion an das Traktorenwerk in Taschkent übergeben.
Im Jahr 1964 begann im Minsker Traktorenwerk die serienmäßige Produktion des Traktors MTЗ-52. Die Neuerscheinung wurde sehr popular und wurde in viele Länder der Welt exportiert.
Am 22. Juni 1961 verließ der zweihunderttausendste Traktor das Hauptfließband des Traktorenwerkes.
Am 16. Oktober 1961 wurde anläßlich des XXII Parteitages der KPDSU das neue Hauptfließband vorzeitig inbetriebgenommen.
Am 5. Januar 1962 verließ der erste serienmäßige Traktor vom Typ Belarus MTЗ-50ПЛ das Fließband.
Auf der Basis des Traktors MTЗ-50 wurden drei Gleitkettenmodifikationen gebaut, wobei die Baugruppenvereinheitlichung mit dem Traktor vom Typ MTЗ-50 über 62% betrug. Die Gleitkettenmodifizierungen wurden zu 95 bis 98% unifiziert. Im Jahr 1967 wurde mit der Produktion des Gleitkettentraktors vom Typ T-54В in zwei Modifikationen angefangen. Die erste Modifikation war der Traktor Т-54В-С1 mit einer Spurrinnenbreite von 950 mm, welcher zur Bebauung von Weinbergen mit Zwischenreihen von 1,8 m, sowie breiteren Zwischenreihen bestimmt war. Die zweite Modifikation war der Traktor T-54В-С2 mit einer Spurrinnenbreite von 85- mm, welcher zur Bebauung von Weinbergen mit Zwischenreihen von 1,5 m ausgelegt war.
Im Jahr 1968 begann die Produktion des Traktors vom Typ T-54Л.
Im Jahr 1966 erschien der Erlass des Ministerrates Nr. 606 in dem es um den Bau eines Mehrzweckhackschleppers der Zugkraftklasse 1,4, mit einer Leistung von 75 bis 80 PS ging. Ein derartiger Traktor wurde von den Konstrukteuren durch die Modernisierung des Traktors MTЗ-50 geschaffen, wobei der modernisierte Traktor die Bezeichnung MTЗ-80/82 erhielt. Außer der Leistungssteigerung des serienmäßigen Motors wurde eine bedeutende Anzahl von Verbesserungen bei dieser Maschine durchgeführt.
Im Jahr 1972 wurden die staatlichen Prüfungen des Traktors MTЗ-80/80Л (mit elektrischem Anlass und einem Anwurfmotor) abgeschloßen. Die Prüfungen haben gezeigt, daß die Anzahl der an den Traktor anzukoppelnden Maschinen und Werkzeuge bis auf 230 gestiegen ist. Die hohe Geschwindigkeit (bis zu 35 km/h) erlaubte es den Traktor bei Transportarbeiten zweckmäßiger einzusetzen.
Im Jahr 1974 fing das Werk mit der serienmäßigen Produktion des Traktors vom Typ MTЗ-80 an. Der Traktor war als Basismaschine gedacht, auf deren Grundlage eine neue Familie unifizierter energieintensiver Rad- und Gleitkettentraktoren entwickelt werden sollte. Die Hauptunterschiede des Traktors MTЗ-80 von dem Traktor MTЗ-50 waren folgende:
Die Modernisierung des Motors wurde von dem Minsker Motorenwerk durchgeführt. Der Motor besaß zwei Modifikationen und wurde mit Hilfe eines elektrischen Anlassers angelassen. Die Umdrehungsfrequenz der Kurbelwelle wurde bis auf 2200 U/min erhöht.
Die Erfahrungen die während des Betriebes von dem Traktor MTЗ-80 in verschiedenen Regionen des Landes gemacht wurden, offenbarten die Notwendigkeit des Baues von Modifizierungen dieser Maschine, die ihrerseits für einen bestimmten Komplex landwirtschaftlicher und anderer Arbeiten bestimmt werden sollten. Die populärsten Modifikationen des Traktors vom Typ MTЗ-80 waren der Reiserntetraktor vom Typ MTЗ-82Р, der Traktor mit geringer Bodenfreiheit vom Typ MTЗ-82Н, sowie der Stufentraktor vom Typ MTЗ-82K.
Der Traktor vom Typ MTЗ-82Р ist für eine Komplexmechanisierung beim Reisanbau, sowie beim Anbau von Begleitkulturen der Fruchtfolge, darunter auch zur Bearbeitung und Planung von überschwemmten der bewässerten Grundstücken, Reissaaten, sowie zur Pflege des Irrigationssystems bestimmt. Der grundlegende Unterschied des Traktors MTЗ-82Р vom Basismodell des Types MTЗ-82 besteht in einer bis zu 700 mm erweiterten Bodenfreiheit unter den Schläuchen der Vorder- und Hinterachse und unter dem Gerüst. Dies wurde durch die Montage eines mit dem Traktor des Types MTЗ-80Х unifizierten zusätzlichen Radumformers der Hinterachse und durch Reifen mit großen Abmessungen erreicht.
Der Traktor vom Typ MTЗ-82Н ist in erster Linie zur Lösung der Mechanisierungsprobleme im Bergackerbau bestimmt. Der Hauptfaktor der den Einsatz von Flachlandtraktoren im Bergackerbau begrenzt ist die Steilheit der Abhänge. Es ist möglich Flachlandtraktoren auf Abhängen mit einer Steilheit bis zu 8 Grad einzusetzen. Der Ausführung nach unterscheidet sich der Traktor MTЗ-82Н von dem serienmäßigen Modell MTЗ-82 durch einen herabgesetzten Gewichtsschwerpunkt, was entsprechend zu einer besseren Seiten- und Längsstabilität führt. Das Herabsetzen des Gewichtsschwerpunktes wurde durch die Montage von Vorder- und Hinterrädern eines geringeren Durchmessers erzielt.
Der Traktor vom Typ MTЗ-82K gehört zu der Klasse von Allzweckhackmaschinen und ist für die Arbeit auf steilen Bergabhängen bestimmt. Im Jahr 1964 startete das Minsker Traktorenwerk seine Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Forschungsinstitut Gruzselmasch aus Tbilisi. In den Jahren 1968 bis 1974 wurden von der Versuchswerkhalle Prototypen des Stufentraktors hergestellt, die später allseitige Labor- und Staatsprüfungen in den wissenschaftlichen Forschungsstationen in Georgien, Kirgisien, Moldawien durchliefen. Um den Betrieb der Maschine auf Abhängen zu gewährleisten wurden in der Konstruktion des Traktors Schwingminderer, eine Einrichtung zur Stabilisierung und Ausrichtung der Gerüstelage, sowie eine Vorderachse montiert.